
Die LV-Bag und die Postlertasche
💗Freundlichkeit & Service 💗Hemmschwelle➖Türschwelle💗
Ich hatte mich in ein bestimmtes Handtaschen-Modell von Louis Vuitton verguckt, war aber auch noch offen für andere Labels und Modelle. Deshalb fuhren wir auf die Kö nach Düsseldorf, ohne Kinder. Schicke, schöne Läden soweit das Auge reicht, hier würde ich fündig werden.
Voller Vorfreude betraten wir den ersten Laden, ein Klassiker auf der Kö, der viele hochpreisige Marken führt. Als wir noch auf dem Fußabtreter standen, wurden wir bereits angesprochen, freundlich begrüßt, aber von Anfang an eine Nummer zu aufdringlich. Ich informierte den Verkäufer darüber, dass ich eine Handtasche suchte mit langem Tragegurt, um die Tasche auch crossover tragen zu können. "Solch ein Modell führen wir nicht, aber ich zeige Ihnen gerne ein paar andere Handtaschen". Ja okay, wir marschieren hinterher. Allerdings wichen die angepriesenen Stücke von meiner Beschreibung erheblich ab. Sie erfüllten nicht mein Bedürfnis nach „praktisch im Alltag" und ich bat darum mich weiter umsehen zu dürfen. Wir wurden auf Schritt und Tritt verfolgt. War einfach unangenehm, von Wohlfühlen und tollem Einkaufserlebnis konnte nun wirklich nicht die Rede sein. Die Krönung war dann die letzte Frage des Verkäufers „Mit Querriemen, sowas trägt man heute nicht mehr. Wollen Sie wirklich mit solch einer Postlertasche durch die Gegend ziehen?". Ja will ich, denn mit zwei kleinen Kindern ist das sehr praktisch und unbedingt auch notwendig, mal die Hände frei zu haben. Mr. Inselkind schaute mich an. "In diesem Laden willst Du nicht wirklich Geld ausgeben, oder?" Nee, wollte ich nicht.
Am Nachmittag hatten wir uns bei Louis Vuitton draußen in der Warteschlange angestellt. Auch komisch, anstellen, um eine teure Tasche kaufen zu dürfen. Aber ja nu, was macht Frau nicht alles und Mann muss da durch. Nachdem wir die Schlingen, wie im Vergnügungspark, bis zur Verkaufstheke absolviert hatten, sind wir herzlich und freundlich empfangen worden. Meine favorisierten Modelle wurden mir mit viel Herzlichkeit, ohne aufdringlich zu sein, gezeigt. Ich bin 1A beraten worden, typgerecht mit ein paar Tipps und einem wirklich sehr netten Gespräch. Den Sinn eines langen Tragegurts brauchte ich der Modeberaterin auch nicht erklären, ich bin verstanden worden. Ein wunderbares und besonderes Einkaufserlebnis und ich bin seit Jahren glücklich mit dieser Tasche.
Dieser Service ist mir später auch bei Louis Vuitton in Köln aufgefallen. Nach einem typischen Touri-Tag mit meinen Kindern ließen wir den Tag im Zentrum ausklingen. Wie man so aussieht, Schoki auf dem Shirt, zerzauste Haare – bisschen fertig halt. Ich wollte aber noch eine Kleinigkeit von LV, die schon länger in meinem Kopf schwirrte. Kann man so diesen exquisiten Laden betreten? Es ging und wir mussten nicht mal Schlange stehen. Kleine Eispfötchen der Kinder, die die Vitrinen neugierig beäugten, waren überhaupt kein Problem. Die Beraterin war super freundlich, zeigte mir diverse Vorschläge und ließ mich auch in Ruhe weiter durch den Store bummeln. Das finde ich total schön und angenehm. Ich bin bestimmt nicht die Kundin, die Millionen dort lässt, aber es werden gefühlt keine Unterschiede bei der Beratung gemacht. Deshalb bin ich Louis Vuitton Fan! Ein weiteres Plus: Es wird niemals reduziert. Ich muss mich also im Nachhinein niemals ärgern, zu viel bezahlt zu haben. Eine LV Bag ist eine kleine, feine Wertanlage. Eine Monogramm-Tasche ist ein echter Klassiker. Wenn sich überhaupt keine Abendtasche zum Kleid findet, eine Monogramm-Pochette von LV geht immer.
Edle Geschäfte wirken ja oft sehr beeindruckend und wenn man sich nur informieren möchte ist die Hemmschwelle an der Eingangstür schon mal größer. Mittlerweile habe ich diese Bedenken abgelegt, denn schließlich möchte ich Geld ausgeben und wenn die Läden mein Geld nicht möchten oder unfreundlich sind, dann eben nicht. Auswahl ist ja genügend vorhanden. Außerdem: Selbst wenn ich keine Chanel-Kundin bin, weder vom Typ und vom Budget. Was spricht dagegen sich trotzdem umzuschauen? Okay, ordentlich angezogen und Benehmen sollte selbstverständlich sein. Gehöre ich aber nicht zur Zielgruppe des Labels und ich möchte trotzdem mal den Flair eines bestimmten Stores erleben, was kann im schlimmsten Fall passieren? Der Türsteher sagt, ist nicht. Dann ist das so, ob man es nun als richtig empfindet oder nicht. Aber vielleicht öffnet sich auch eine Tür zum tollem Austausch mit wertvollen Erfahrungen. Ich werde das bei Zeiten mal testen. Also Prada, Chanel, Gucci und Co., auf bald. 😀 Sollte mir die Türe verschlossen bleiben und ich werde in diesem Leben noch mal Millionärin, kaufe ich bei den Labels, die es verstanden haben, dass Freundlichkeit und Service eine nachhaltige Investition für ein Unternehmen ist.
Bezüglich Service, allerdings in einem ganz anderen Umfeld, habe ich neulich überraschende Erfahrungen gemacht. Ich war mit meiner Tochter zum Teenie-Shopping im Centro in Oberhausen. Wer das Centro nicht kennt, es ist eine Shopping-Mall mit angesagten Mainstream-Marken: Only, Esprit, Christ, Zara, H&M, Mango usw. In den unterschiedlichsten Läden sind wir hervorragend bedient und beraten worden. Zum Beispiel bei Christ. es ging um ein paar Creolen in Silber für 10€, wir haben nicht die richtigen gefunden, aber die freundliche Bedienung und die liebevolle Beratung ist nachhaltig in Erinnerung geblieben. Diesen Service, an einem Samstag mit Hochbetrieb in allen Läden, war tatsächlich nur ein Beispiel von vielen an diesem Tag. Davon hätte sich der Postlertaschen-Verkäufer mal was abgucken können.
Ganz liebe Grüße mit viel Strandpink
💗eure Marion
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Ulbu10 (Sonntag, 24 Februar 2019 09:13)
Ich mag deine Beiträge ��hab das Gefühl ich war dabei.
Annette - @aunt_nussi (Sonntag, 24 Februar 2019 10:38)
Es ist wirklich interessant. Als der Louis Vuitton Laden noch in Nürnberg war, habe ich mir auch einige nette Stücke dort geleistet. Super freundlich und kompetent. Ich wollte unbedingt eine Tasche mit Umhängeriemen, die ist auch ohne Kinder sehr praktisch. Ich würde ebenso toll beraten und habe mir das gute Stück gegönnt.
Susanne (Sonntag, 24 Februar 2019 10:48)
In diesem Zusammenhang kenne ich eher Hemmschwelle als Türschwelle. Obwohl ich natürlich weiß, dass da wirklich Geld in der Auslage liegt, finde ich einen Türsteher mehr als fragwürdig. Für eine Tasche ein Monatsgehalt auszugeben die nicht einmal aus Leder ist .... Ich habe mich schon oft gefragt, welcher "haben wollen Gedanke" dahinter steht. Ich verurteile das nicht, warum auch. Ich kann es nur nicht nachvollziehen� Was ich aber kenne ist unterschiedliche gelebter Kundenservice. Den hast du sehr gut beschrieben. Ich mag deine Texte�
Lg Susanne