Vom Kurzhaarschnitt zu langen Haaren

Seit September 2015 lasse ich meine Haare wachsen. Vom Kurzhaarschnitt zu längeren Haaren braucht es Geduld. Eine Zeit mit Höhen und Tiefen, vielen Testings und Investitionen. Mein Bestand an Pflegeprodukten und Styling-Geräten ist enorm angestiegen.

Die kurzen Haare mochte ich tatsächlich gerne leiden, aber die Frisur benötigte jeden Morgen das komplette Styling-Programm. Die Handgriffe saßen zwar 1A und es ging auch relativ flott, aber ein Pferdeschwanz ist halt schneller gebunden. Außerdem trage ich wahnsinnig gerne Mützen und Hüte. Bei einer Kurzhaarfrisur ist das schon sehr schwierig. Da heißt es einmal aufgesetzt, dann bitte erst vor dem Zubettgehen wieder abnehmen, ansonsten sehen die Haare definitiv nicht salonfähig aus.

Mein Plan stand fest: Haare einfach
wachsen lassen, ging doch früher auch. Ich sah mich schon nach einem Jahr mit coolen Beachwaves am Strand entlanglaufen, wehendes Haar im Wind, geschmückt mit Blütenkranz, das komplette
Hippie-Bunt-Programm im Haar. ABER nach zwei Kindern und langen Stillzeiten ist die Haarstruktur eine andere. Das lief gar nicht soooo einfach wie geplant.
Kreativität war gefragt: Eine der ersten Investitionen:
Haartrassen zum Einclipsen in die Haare gibt es wirklich in jeder Farbnuance. Seitlich einen Scheitel ziehen, Trasse einklicken und die eigenen Haare wieder drüberlegen. Klingt gut, aber ich habe
sie höchsten zwei Wochen lang verwendet. Der Aufwand war mir zu groß, die Strähnen zu ungemütlich und irgendwie habe ich mich einfach nicht wohl gefühlt. Diese Klickversion liegt einfach nicht
gut am Kopf an. Für eine Übergangsfrisur müssen die Strähnen auch vom Fachmann passend geschnitten werden und logischerweise wächst die Trasse nicht mit. Blöd.

Ja, die Übergangsfrisur, wenn ich heute
Bilder aus dieser Zeit sehe, bin ich glücklich, das Schlimmste geschafft zu haben. Zu lang für ein vernünftiges Styling, zu kurz für einen Pferdeschwanz, nicht Fisch und nicht Fleisch. Glücklich
einen Zentimeter gewonnen zu haben, sagt der Friseur "Es müssen dringend die Spitzen geschnitten werden!" Und zack wieder zwei Zentimeter ab.
Shampoo, Spülung, Pflege, Haarkur....gute Produkte sollten es sein. Diese müssen dann aber wirklich alles können: Pflegen, reparieren und DAS HAARWACHSTUM ANREGEN. 😄Also investierte ich in
hochwertige Produkte, in der Hoffnung: teuer muss gut sein. Total genervt von diesem Shampoo, was nicht schäumen wollte, habe ich Unmengen von diesem edlen Fluid in meine Haare einmassiert, damit
ich endlich das Gefühl hatte, ja, jetzt ist genug drauf, endlich Schaum, meine Haare werden sauber. Bis mir meine Freundin sagte: "Du weißt schon, dass du zweimal waschen musst?" 😳😳😳Waaas?
Mein Drogerie-Shampoo schaffte das bei der ersten Wäsche. Ich habe gelernt: Haselnussgroße Menge im Haar verteilen, nicht verzweifeln und dann, beim zweiten Mal, schäumt das Shampoo endlich und
die Haare fühlen sich sauber an. Mittlerweile weiß ich auch, dass meine feinen Haare, liebevoll Federn genannt, auch eine Haarkur benötigen. 🙄 Okay, wer schön sein will, muss leiden,
die Prozedur dauert. Zweimal waschen, Spülung, handtuchtrocken die Haarkur einwirken lassen und nach einer Viertelstunde wieder auswaschen.
Waren kurze Haare nicht doch einfacher? Zwischendurch hatte ich immer wieder diese Zweifel. Wieder abschneiden? Nein, nein, ich halte durch und werde wieder kreativ.

Der Lockenstyler:
Einfach in der Handhabung, keine Haarverknotungen oder anderes - das habe ich als talentfreie Haarstylistin sogar hinbekommen. Ich sah aus wie ein Rauschgoldengel, mal nett, aber nichts für jeden
Tag. Also ging das Basteln und Experimentieren weiter.

Das Glätteisen:
Die ersten paar Male sah ich aus wie ein begossener Pudel. Dann habe ich mir You Tube-Videos angesehen. 😍 Sehr hilfreich. Den richtigen Dreh und den Umgang mit dem Glätteisen hatte ich
schnell umgesetzt. Das Ergebnis sah toll aus. Allerdings mussten meine Haare beim nächsten Friseurbesuch deutlich gekürzt werden. Trotz Hitzespray, der ganzen Pflege und einem hochwertigen
Glätteisen waren meine Federn dieser Prozedur nicht gewachsen.

Die Föntechnik:
ghd Fön, drei Ionen-Bürsten und ran an die Volumenfrisur. Achtung: Niemals Rundbürsten mit Noppen verwenden! Bei mir herrschte Schockstarre und ein Hilferuf quer durch das Haus. Mr. Inselkind saß
eine halbe Stunde an meinem Hinterkopf, um für Entwirrung zu sorgen. Folge: Ihr ahnt es, weniger Haare. 😃Heute kann ich drüber lachen.
Das Rundbürsten-Programm liegt mir gelinde gesagt auch nicht so, mir fehlt auch die Geduld. Zwei große am Hinterkopf, eine kleine seitlich, damit es schneller geht, starte ich parallel mit dem
guten alten Lockenstab aus Kurzhaarzeiten und irgendwie ist das Ergebnis immer wieder eine Überraschung - und mein Bad danach ein Chaos.
Heute bin ich immer noch in der Findungsphase zwischen Rundbürste und Glätteisen. Versuche so viel wie möglich an Hitze zu vermeiden und greife super gern zum Pony-Puffin. Kein Pferdeschwanz ohne dieses geliebte Stück in PINK. Ihr seht den Unterschied? Und so einfach. 😍
Einen künstlichen Pferdeschwanz kann ich
auch noch bieten. Der ist aber so Wallawalla, dass die Kunst auch direkt sichtbar ist. Er lässt sich einfach anbringen, ist aber so dick, dass die Haargummis an ihre Grenzen kommen und zerreißen.
Für einen Dutt zum Abendkleid mal eine feine Sache, aber letztendlich auch eine Investition, die ich nicht empfehlen kann.

Frauen und Haare eine never ending
Story. Meine pflegeleichte Haarmähne von früher ist wohl Geschichte, die habe ich an zwei wunderbare Kinder weitergegeben. Alles gut. Wer aber noch Tipps und Tricks für mich hat, gerne her
damit.
Ganz liebe Grüße mit viel Strankpink 💗eure Marion
Kommentar schreiben
Solveig (Sonntag, 07 April 2019 09:10)
Sehr süß geschrieben. Ich erkenne mich in einigen Anmerkungen wieder. Aus praktischen Gründen kann ich dich verstehen, aber kurz war toller � Individueller � Liebe Grüße
Susanne (Sonntag, 07 April 2019 10:20)
Ein sehr ehrlicher Einblick, sogar deine Hilfsmittel hast du verraten. Und wie ich so lese, stelle ich mir die Frage, lohnt der Aufwand?�Ja tut er, wenn man etwas wirklich will aber mir ist auch klar geworden, ich werde wohl in diesem Leben nicht mehr züchten. Aber man soll Hass niemals nie sagen� toller Beitrag❣ lg Susanne