Meine Lieblingsplätze und Ausflugsziele
Nein, ich habe keine eigene Wohnung auf Norderney. Eine Eigentumswohnung kostet in Spitzenlagen bis zu 18.000 Euro, in Ausnahmefällen sogar 20.000 Euro pro Quadratmeter und übersteigt damit das Preisniveau von Sylt (17.000 €). Für dieses "Top Angebot" kann ich mir schon einige Male eine schicke Ferienwohnung oder ein Hotel leisten. Es gibt viele schöne Unterkünfte auf der Insel. Meine Favoriten: Das Hotel Seesteg oder das Inselloft. Schicke und lässige Atmosphäre mit direktem Meerblick, hervorragendem Spa-Bereich und beheiztem Pool auf dem Dach.
Place to be auf der Insel ist die Milchbar - direkt neben den oben genannten Hotels an der Strandpromenade. Hier habe ich schon mit Mama und Papa in den 70er Jahren gechillt. Heute bietet der historische Pavillon mit modernem Glasanbau einen 270 Grad Panoramablick über die Nordsee. Hier treffe ich immer Bekannte, gute Freunde oder sogar Inselliebhaber aus der Heimat. Ich genieße diese Zeit total. Mit einem Glas Wein in der Hand auf das Meer blicken und sich in geselliger Runde lustig und gut unterhalten. Zu relaxter Musik und im entspannten Ambiente lässt sich auch die Urlaubslektüre besonders schön lesen oder Herzchen auf Insta verteilen. 😃 Jeder wie er mag. Ich gestehe aber, dass ich das in der Regel nicht schaffe. Der Blick auf das Meer, das Möwengeschrei und die gesamte Atmosphäre nehmen mich komplett ein - ich bin im Inselmodus.n
Die typische Musik der Milchbar wird von dem Duo Blank & Jones produziert. Zweimal im Jahr legen sie, meistens Open-Air, an der Milchbar auf. Ein Event, dass sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Der Rasen nebenan wird zur dicht bevölkerten Picknickwiese, die Promenade füllt sich und die Menschen plaudern und genießen die Atmosphäre in gelassener Stimmung. Es wird gelacht, getanzt und gefeiert - direkt am Meer. Jeweils im April stellen die DJ's ihr neues Album vor, mittlerweile schon die "Seaside Season 11", Chill-Out-Klänge, die ich gerne zuhause höre und mich direkt wieder von der Insel träumen lassen.
Von der Milchbar aus liegt in Sichtweite die Marienhöhe. Von der hohen Düne bietet sich ein einmaliger Panoramablick auf die Nordsee und das Spiel von Ebbe und Flut lässt sich hervorragend beobachten. Die Aussicht ist phänomenal, zu jeder Tageszeit. Lieblingsplatz der Lieblingsplätze.
Auf Norderney bin ich den ganzen Tag an
der frischen Luft. Ob ich mich mit Freunden treffe, am Strand mit den Kindern spiele, den Spielplatz unsicher mache oder einen strammen Strandspaziergang in Angriff nehme - die gute Nordseeluft
machthungrig und viele schöne Lokale laden zum Verweilen ein.
Für einen perfekten Start in den Tag gehen wir im Surfcafé am Nordstrand frühstücken. Mit direktem Meerblick schmeckt es doppelt so gut und im besten Fall fangen wir schon die ersten
Sonnenstrahlen ein. Typisch Nordsee: Das Wetter kann auch mal ungemütlich sein, dann wickeln wir uns zu in Decken ein und machen es uns unter einem Heizstrahler gemütlich. Indoor frühstücken ist
keine Option.😄
Vom Nordstrand lädt ein langer Strandspaziergang zum Restaurant "Weisse Düne" ein. Allerdings sollte die Wetterlage klar sein, es gibt keine Möglichkeit zum Unterschlupf. Mit einem flotten Marsch ist das Ziel in einer knappen Stunde erreicht. Die Strecke bin ich mal mit Kind und Buggy gelaufen. Achtung!! Buggy durch den (wenn auch festen) Sand schieben, das ist keine gute Idee. ICH WAR FERTIG als ich nach gefühlten drei Stunden das Ziel erreichte und feststellen musste: VIEL, viel zu viele Genussmenschen waren vor mir dort und die gemütliche Location war absolut überfüllt. Zur Belohnung ging ich in den Beachstore, dort habe ich mir eine Hippie-Bluse gekauft und bin happy mit dem Bus zurück in den Ort gefahren.
Noch erschöpfter, aber um ein tolles Erlebnis reicher, war ich nach meiner Strandwanderung zum Schiffswrack am Ostende der Insel. Die Strecke hatte ich doch unterschätzt. Das Ziel gefühlt vor Augen, hatte ich schon Fata Morganen, "Hinter der nächsten Düne muss es doch sein" und da war es wieder nicht, immer und immer wieder. Die Personen auf dem Balkon der Nachbarinsel Baltrum konnte ich schon erkennen, aber das Wrack immer noch nicht sehen. Überglücklich stand ich letztendlich am Ende der Insel auf einem bunt bemalten Wrack. Zurück bin ich durch die Salzwiesen gelaufen und habe den letzten Bus an diesem Tag Richtung Ortsmitte bekommen, nach 18 km Fußmarsch durch Sand und sumpfigen Salzwiesen. Übrigens wurde dort eine Woche später eine Leiche gefunden, wuah 😳 und die lag da wohl schon länger, es handelte sich um eine vermisste Person. Ja, ich hatte Abenteuer.
Süßes Must-Have ist ein Besuch in der Waffelbäckerei direkt in der Ortsmitte. Nirgends sind die Waffeln besser - große Auswahl mit trendigen Toppings. Ich empfehle mit Sahne und heißen Himbeeren. Gönne ich mir mindestens einmal pro Inselbesuch. Einfach zu LECKER!
Kult ist auch ein Besuch bei Gosch - Spezialitäten mit Sylter Flair vom Fisch bis zum Wein. Habe ich es geschafft einen Outdoor-Tisch zu angeln, komme ich schnell mit anderen Menschen ins Gespräch vom Norderney-Fan bis zum Insulaner. Eine lockere und gesellige Atmosphäre - typisch nordisch schön.
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Christa Gniza (Mittwoch, 01 Mai 2019 08:35)
Der Streifzug, der sehr schön beschrieben ist, zeigt die Inselliebe, die uns letztlich alle vereint. Meine Lieblingsmomente finden sich fast alle in Deiner Beschreibung wieder. Das Schöne auf der Insel sind die Chillmomente, die man trotz großen Gästeansturms doch immer wieder erleben kann. Ergänzen möchte ich das Erlebnis ‚Silvester auf Norderney‘..was bei manchmal ungemütlichem kaltem Wetter die Gesichtszüge erfrieren lässt, aber auch die Augen öffnet für das Wunder Nordsee. Umso glücklicher ist man dann, wenn die Sonne nicht nur unser Herz erwärmt, sondern den Schnee zum Funkeln bringt. Ein traumhaftes Erlebnis!!!
miras_world_com (Donnerstag, 02 Mai 2019 16:51)
Wow...die Preise sind schon mal der Hammer! Dafür aber deine Bilder umso besser! Tolle Eindrücke! Liebe Grüße aus NRW!